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Bodega Mustiguillo - ein steiler Weg zur Spitze

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Christian Reckord
31.08.2022

Toni Sarrión verbrachte den überwiegenden Teil seiner Kindheit unter dem Einfluss der Landschaft um das Gut El Terrerazo, welches seine Familie im Jahr 1972 erwarb und Jahrzehntelang als Freizeitbauernhof mit einer extensiven Viehzucht und Landwirtschaft betrieb.

Als junger Mann verließ Toni das Anwesen, studierte zunächst im Ausland, machte dort Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Verwaltungswesen. Danach sammelte er berufliche Erfahrungen in Banken, bei der Porzellanherstellung und gemeinsam mit seinem Vater im öffentlichen Bauwesen. Doch Toni fand in seinem Beruf keine Erfüllung, suche nach einer Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen. 

So kam es, dass er Mitte der 90er Jahre in seine Heimat nach Requena zurückkehrte und ein Studium für Weinbau und Önologie begann. Parallel reiste Toni in die wichtigsten Weinbaugebieter der Welt, um mehr über Weinanbau und die Vinifizierung zu lernen.

Ihm wurde klar, dass große Weine häufig von sogenannten autochtonen Rebsorten stammen. Seine Vision: aus der Massentraube Bobal etwas Großes zu kreieren.

Dies war zunächst kein einfacher Weg und mit vielen Hindernissen versehen. Toni nahm eine Reihe von revolutionären, in der Region nicht angewandten Ideen in sein Handeln auf. Bodenkarten wurden erstellt, das natürliche Gleichgewicht der Böden durch Bepflanzung wurde hergestellt. Maßeinheiten wie Kilogramm je Hektar wurden ignoriert, Toni konzentrierte sich lieber auf die Menge der Blattfläche der einzelnen Weinberge.

Jede einzelne Rebe wurde wie ein Flurstück behandelt, die grüne Lese zur Ertragsregulierung fand Einzug in seine Weingärten.

Der Masterplan von Toni Sarrión sah dabei nicht vor ein gut laufendes Weingut mit ansprechenden Qualitäten zu werden. Nein, er wollte der führende Erzeuger hochwertiger Weine der Sorte Bobal werden. Zum Leidwesen seines Umfelds benötigte er dann auch ganze 4 Jahre, um einen ersten Wein anbieten zu können. Erfreulicher Weise und wohl unerwartet fand dieser erste Wein namens Quincha Corral  sofort großen Anklang bei Weinhändlern aus Amerika und der Schweiz. Es war im Jahr 2003, als Toni den 2000er Jahrgang dieses reinsortigen Bobal auf den Markt brachte und ihn als "Vino d la Tierra El Terrerazo" bezeichnen durfte. Somit war Mustiguillo das erste Weingut in Spanien, das eine geschützte geografische Angabe im Rahmen einer Ursprungsbezeichnung besaß.

Im Folgejahr adelte kein geringerer als Wine Advocate Robert Parker den Quincha Corral 2001 mit einer Punktzahl von 95 von 100 Punkten. Eine Bewertung, die niemals zuvor für einen Wein der Rebsorte Bobal vergeben wurde.

Seit September 2010 wurden die Weingärten von Mustiguillo der Ursprungsbezeichnung D.O.P. Pago El Terreazo versehen und sowohl der Quincha Corral wie auch der Finca Terrerazo dürfen nun als erste Weine des Mittelmeerraums das Prädikat "Vino de Pago" tragen.

Ergänzt wird das Sortiment heute durch einen reinsortigen roten Garnacha, sowie dem Basiswein Mestizaje tinto, einer Bobal basierten Rotweincuvée. Mestizaje steht dabei für "Rassenmischung" und dies bedeutet nicht nur die Vermischung unterschiedlicher Rebsorten, sondern, wie auf dem Etikett unschwer zu erkennen ist auch, die Mischung verschiedener menschlicher Rassen, die ebenso harmonieren sollten, wie die verschiedenen Rebsorten im Wein.

Zwischenzeitlich gibt es mit der Finca Calvestra ein zweites Landgut. Hier sind neben Olivenhainen für das eigene Olivenöl auch die Weingärten in denen neben der autochtonen Sorte Merseguera auch Malvasia und Viognier-Trauben zu finden. 

Heute entstehen hier insgesamt 3 Weißweine. Margas und Finca Calvestra, zwei in Akazienholzfässern ausgebaute reinsortige Merseguera, sowie der charmante Mestizaje blanco, eine Merseguera basierte Weißweincuvée mit beachtlichem Preis-Genuss Verhältnis.

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