James Suckling: | 90 Punkte |
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Weinart: | Rotwein |
Jahrgang: | 2020 |
Geschmack: | trocken |
Passt zu: | rotem Fleisch, Pasta, Pizza, gereiftem Käse |
Land: | Frankreich |
Anbauregion: | Bordeaux |
Anbaugebiet: | Entre-deux-Mers |
Appellation: | Sainte-Foy-Bordeaux |
Rebsorte: | Merlot, Malbec |
Nettoinhalt: | 0.75 l |
Alkohol: | 14.5 % Vol. |
Verschluss: | Kork |
Trinktemperatur: | 16 - 18 ° C |
mindestens Lagerfähig bis: | 2029 |
Zutaten: | enthält Sulfite |
Allergene: | kann Spuren von Schwefel, Eiweiß, Gelatine und Milch enthalten |
Bio Zertifikat Erzeuger: | FR-BIO-01 |
BIO: | J |
verantwortlicher Lebensmittelunternehmer: | Château de Carbonneau, , Pessac sur Dordogne |
Hersteller
Château Carbonneau | Bordeaux
Château Carbonneau - die Geschichte
Vermutlich aus der mittelalterlichen Geschichte der Holzkohlenherstellung stammt der Name Carbonneau. Die Gegend war seiner Zeit wohl von Eichenwäldern dominert, die im Verlauf der Zeit jedoch den Weinreben wichen.
Der älteste, bekannte Eigentümer von Carbonneau ist Jacque Fouignet-Verbacle. Eine seiner Nachkommen, Blanche Fouignet, ehelichte im Jahr 1878 Jean-Jacques Bachan den damaligen Bürgermeister der Gemeinde Pessac-sur-Dordogne.
Das Ehepaar begann im Jahr 1860 mit dem Bau des Château, dessen Standort mit Bedacht über einer reichen und seichten Wasserquelle, die noch heute genutzt wird, gewählt wurde.
Die Architektur, Planung und Ausrichtung des Château wurden mit viel Weitblick umgesetzt, so wurden Wohnzimmer und die Terrasse mit Südausrichtung und Blick auf die Parkanlage gebaut. Der zur Hälfte unterirdisch gebaute Weinkeller sorgt seit der Entstehung auch im Sommer für konstant kühle Temperaturen.
Jean-Jacques Bachan, dessen Liebe der Gärtnerei galt, ergänzte das Schloss mit einem beheiztem, gläsernen Wintergarten aus Glas. Der Wintergarten im Stil von Napoleon III. ist auch heute noch intakt, lediglich die Heizungsanlage wurde wegen des Bleis und Kupfers während des Krieges demontiert.
Gelangt man nach Carbonneau entdeckt man einen runden Teich mit einer kleinen Fontaine, der vor allem zum Abkühlen der Füße und der Beine der Pferde nach vollendeter Arbeit auf den Feldern genutzt wurde.
Majestätisch anmutende Bäume zeugen noch von dieser Zeit, so auch ein herrlicher "Séquoia Gigantea", ein kalifornischer Riesenmammutbaum und ein "Osage Orange Tree", ein Milchorangenbaum, der zur Familie der Maulbeergewächse zählt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, im "goldenen Zeitalter" des Bordeaux Weins wurde der "Château Carbonneau" bereits in der Weinenzyklopedie "Grand Larousse" als einer großen Weine des Bordeaux erwähnt.
Nicht mit direkten Nachkommen gesegnet, verkaufte die Familie Bachan den Besitz nach dem ersten Weltkrieg. Die folgende Weltwirtschaftskrise zwang die neuen Eigentümer jedoch das Weingut aufzugeben.
Das 20. Jahrhundert - die Neugeburt von Carbonneau
1937 kam Olga Ray, die Mutter von Wilfrid Franc de Ferriére, im zarten Alter von 12 Jahren zum ersten Mal mit Ihren Eltern Harold und Claude Ray nach Carbonneau. Die Familie war nach dem ersten Weltkrieg nach Neuseeland ausgewandert, um dort auf der Nordinsel eine Milchfarm aufzubauen. Harold erblindete jedoch, so dass die Familie beschloss nach Frankreich zurückzukehren.
Olgas Mutter Claude kannte Paris recht gut, denn Ihr Vater, der General Cheminon lebte in Vincennes. Er hatte während seiner militärischen Laufbahn die junge russische Aristokratin Eugénie de Massalitinoff kennengelernt und geheiratet. Während seiner Zeit an der Polytechnischen Schule von Paris war Cheminon eng mit dem General Siben befreundet und Claude war eng mit dessen Tochter Paulette befreundet.
Zurück in Paris traf Claude 1937 auf ihre Freundin Paulette, die zwischenzeitlich einen brillanten jungen aus dem Périgord stammenden Ingenieur namens Yann Franc de Ferriere geheiratet hatte. Obwohl die beiden zumeist im Elsass lebten, hatten sie noch immer Immobilienbesitz im Südwesten Frankreichs. Zu Besuch bei Ihren Freunden stießen Claude und Harold dann auf das zum Verkauf stehende Carbonneau an. Es folgten Jahre harter Arbeit und der 2. Weltkrieg. 1946 heiratete Jean, der älteste Sohn von Paulette und Yann, Olga, die Tochter von Claude und Harold.
Jean und Olga entschlossen sich Carbonneau nicht zu bewirtschaften. Claude verblieb auf dem Anwesen bis zu ihrem Tod im Jahr 1983.
Es war im Sommer 1985, als Jacquie, eine Lehrerin aus Neuseeland, Freunde besuchten, die bei Wilfrid und seiner Familie wohnten. Aus Jacquie und Wilfrid wurde ein Paar und sie heirateten nur 3 Jahre später in Neuseeland, wo sie insgesamt 5 Jahre verbrachten, bevor sie 1992, mit 3 kleinen Kindern im Schlepptau, zurück nach Carbonneau kamen, um das Anwesen zu übernehmen.
Und hier beginnt die moderne Geschichte des Château. Die Wiederbepflanzung der Weinberge wurde begonnen, der Weinkeller modernisiert und das Schloss restauriert, um Gäste beherbergen zu können.
Die Familie beschloss das "bon vivre" von Château Carbonneau fortzusetzen. Das Potential des Anwesens war für Wilfrid offensichtlich, doch das Leben mit 3 kleinen Kindern und ohne Einnahmen aus dem Betrieb war zunächst nicht einfach. Es gab zunächst nur einen Holzofen in der Küche und einige offene Kamine, um für etwas Wärme sorgen zu können. Erst 3 Jahre später konnte mit dem Bau einer neuen Zentralheizung begonnen werden. Gut dass es fürsorgliche Großeltern in Neuseeland gab, die die Familie mit regelmäßigen Care-Paketen versorgte, in den Pyjamas, Socken und Leckereien zu finden waren.
Der diplomierte Agraringenieur Wilfrid erarbeitete mit dem Landwirtschaftsministerium einen Plan für das Anwesen und konnte staatliche Hilfen als "Young Farmer" in Anspruch nehmen. Es bedurfte mehrere Anläufe und erst als auch Tourismus teil des Projekts wurde stellte sich ein erster Erfolg ein. Carbonneau wurde praktisch zum ersten Agritourismus Projekt des Departement Gironde. Um die Familie über Wasser halten zu können verkaufte Jacquie getragene Kinderkleidung und gab Klavierstunden.
Ermutigt von den Nachbarn, die sich über neues Leben auf Carbonneau freuten, begann die Familie mit der Pflege der wenigen Rebstöcke, über die man verfügte. Heute schmunzelt Wilfrid über erste Rebschnitte, die noch mit der Gartenschere vorgenommen wurden. Die ersten 2 Jahre belieferte man die örtliche Genossenschaft mit Trauben, bevor die alte Kellerei entrümpelt werden konnte.
Nach vielen Jahren gab es 1996 den ersten Jahrgang auf Carbonneau, dass heute über ein Portfolio von knapp 10 Weinen verfügt, auf die auch internationale Weinkritiker bereits aufmerksam geworden sind.